Weniger Schmerz – Immer Gut?

Weniger Schmerz – Immer Gut?

Warum Solensia allein den "Marathon" gegen Arthrose nicht gewinnen kann

Solensia (Wirkstoff: Frunevetmab) ist der erste monoklonale Antikörper (mAb), der speziell für Katzen entwickelt wurde. Er wurde von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) im Jahr 2021 zugelassen und ist ein Durchbruch in der Behandlung von chronischen Schmerzen, die durch Osteoarthritis (OA) - bekannt auch als Arthrose - bei Katzen verursacht werden. Dieser Antikörper gehört zur wachsenden Klasse der mAbs in der Veterinärmedizin und stellt einen großen Fortschritt in der Schmerztherapie für Haustiere dar.

Was sind monoklonale Antikörper (mAbs)?

Monoklonale Antikörper sind künstlich hergestellte Proteine, die sich gezielt an bestimmte Strukturen (meistens Antigene) im Körper binden können. In der Humanmedizin werden sie häufig in der Behandlung von Krebs, Autoimmunerkrankungen und entzündlichen Erkrankungen eingesetzt, weil sie sehr spezifisch auf bestimmte Krankheitserreger oder Zellen wirken.

Was ist Solensia (Frunevetmab)?

Frunevetmab ist ein monoklonaler Antikörper, der gezielt den Nervenwachstumsfaktor (NGF) blockiert. NGF ist ein Protein, das eine wichtige Rolle bei der Schmerzübertragung und bei entzündlichen Prozessen spielt. Wenn NGF blockiert wird, kann die Weiterleitung von Schmerzsignalen an das Nervensystem unterbrochen werden, was zu einer Reduktion der Schmerzen führt.

Solensia wirkt somit auf molekularer Ebene und unterbricht den Schmerzzyklus, der durch Osteoarthritis verursacht wird, ohne dass traditionelle Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs), die potenzielle Nebenwirkungen haben, verwendet werden müssen.

Durch die gezielte Blockierung des Nervenwachstumsfaktors (NGF) kann der Schmerz effektiv unterdrückt werden, was Katzen eine deutliche Erleichterung verschafft. Allerdings gibt es eine wichtige kritische Überlegung: Die reine Schmerzunterdrückung kann dazu führen, dass der Gelenkverschleiß unbemerkt weiter fortschreitet, da die Ursache des Problems – der Knorpelabbau – unbehandelt bleibt. Daher ist es essenziell, nicht nur die Symptome zu lindern, sondern auch die Ursache anzugehen. Aktivkollagen von TanzTatze unterstützt den Knorpelaufbau und bekämpft den fortschreitenden Gelenkverschleiß. Die Kombination aus Schmerzkontrolle und Knorpelregeneration könnte eine nachhaltigere Lösung bieten.

Vorteile von Solensia:

  1. Gezielte Schmerzbehandlung: Frunevetmab wirkt gezielt auf NGF, was eine präzisere und möglicherweise sicherere Schmerzbehandlung bietet als herkömmliche Medikamente.
  2. Lang anhaltende Wirkung: Da mAbs eine längere Halbwertszeit im Körper haben, reicht eine monatliche Injektion aus, um die Schmerzkontrolle aufrechtzuerhalten.
  3. Schonung des Verdauungstrakts und anderer Organe: Im Gegensatz zu NSAIDs, die die Nieren oder den Magen-Darm-Trakt belasten können, hat Solensia ein geringeres Risiko für systemische Nebenwirkungen. 

Anwendungsgebiet:

Solensia wird in der Veterinärmedizin zur Behandlung von chronischen Schmerzen bei Katzen eingesetzt, insbesondere bei solchen, die durch Osteoarthritis verursacht werden. Osteoarthritis ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die besonders bei älteren Katzen auftritt und zu chronischen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.

Wirkweise:

Der monoklonale Antikörper Frunevetmab bindet an den Nervenwachstumsfaktor (NGF), der bei Schmerz- und Entzündungsprozessen eine zentrale Rolle spielt. NGF ist besonders bei entzündlichen Erkrankungen, wie der Osteoarthritis, verstärkt aktiv. Durch die Blockierung von NGF wird der Schmerzübertragungsprozess gestoppt oder stark abgeschwächt.

Solensia wird als monatliche Injektion von Tierärzten verabreicht.

Nebenwirkungen:

In klinischen Studien und in der Praxis hat sich Solensia als verträglich erwiesen. Zu den berichteten Nebenwirkungen gehören milde Reaktionen an der Injektionsstelle oder gelegentliches Erbrechen. Im Allgemeinen wird es jedoch als sicherere Alternative zu vielen anderen Schmerzmitteln für Katzen angesehen.

Bedeutung für die Veterinärmedizin:

  • Solensia ist der erste mAb, der speziell für den Einsatz bei Katzen zugelassen wurde, und markiert einen bedeutenden Fortschritt in der veterinärmedizinischen Schmerzbehandlung. Es zeigt, dass die Verwendung von mAbs nicht nur im Bereich der Humanmedizin, sondern auch in der Tiermedizin von großem Nutzen ist.
  • Es bietet eine neue, gezielte und langfristige Lösung zur Schmerztherapie, insbesondere für chronische Erkrankungen, bei denen herkömmliche Schmerzmittel oft nicht ausreichen oder mit schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden sind.

Kritische Betrachtung der Schmerzunterdrückung:

Während Solensia Schmerzen effektiv unterdrückt, birgt dies auch das Risiko, dass betroffene Katzen sich mehr bewegen und dabei unbemerkt ihre Gelenke weiter belasten. Ohne eine parallele Therapie, die den Knorpelaufbau fördert, könnte sich der Zustand der Gelenke verschlimmern, da die eigentliche Ursache des Schmerzes nicht adressiert wird. Der Schmerz mag zwar reduziert sein, doch der zugrunde liegende Gelenkverschleiß schreitet weiter voran.

Hier ist es sinnvoll, ergänzend zu Solensia eine knorpelregenerierende Therapie z.B. mit Aktivkollagen in Betracht zu ziehen. Aktivkollagen fördert den Wiederaufbau und die Reparatur des Knorpels und kann so die Grundursache der Arthrose zu bekämpfen. Diese duale Herangehensweise bietet den Vorteil, dass der Schmerz zwar unterdrückt wird, die Gelenkstruktur aber gleichzeitig durch Aktivkollagen gestärkt und geschützt wird, was langfristig zu einer besseren Gelenkgesundheit führt.

Zielgenaue Therapie durch epigenetische Marker

Epigenetik spielt eine wachsende Rolle in der Erforschung und Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze, auch im Zusammenhang mit monoklonalen Antikörpern (mAbs) im Tierbereich. Epigenetische Mechanismen beeinflussen, wie Gene an- oder ausgeschaltet werden, ohne die zugrunde liegende DNA-Sequenz zu verändern. Durch das Verständnis dieser Mechanismen können potenziell neue Wege zur Behandlung von Krankheiten sowohl bei Menschen als auch bei Tieren eröffnet werden.

Epigenetische Marker (wie DNA-Methylierung und Histon-Modifikationen) können bei der Identifizierung von Krankheitsmechanismen hilfreich sein.

Personalisierte Medizin für Tiere

  • Epigenetik kann in der personalisierten Medizin für Tiere eine wichtige Rolle spielen. Epigenetische Profile können Aufschluss darüber geben, welche Tiere am ehesten auf bestimmte Therapien, einschließlich mAbs, ansprechen. Dies könnte die Entwicklung von maßgeschneiderten Therapien vorantreiben, die auf die individuellen epigenetischen Merkmale eines Tieres abgestimmt sind.
  • Dies wäre besonders relevant in der Veterinäronkologie oder bei der Behandlung von komplexen Immunerkrankungen, wo eine gezielte Behandlung von großer Bedeutung ist.

Erforschung epigenetischer Mechanismen bei Tierkrankheiten

  • Epigenetische Mechanismen könnten auch helfen, neue Zielmoleküle für mAbs im Tierbereich zu identifizieren. Krankheiten wie Arthrose, Arthritis, Autoimmunkrankheiten oder entzündliche Darmerkrankungen bei Tieren haben epigenetische Komponenten, die möglicherweise als Ansatzpunkte für neue Therapien genutzt werden können.
  • Beispiel: Bei Katzen mit chronischer Arthrose könnten epigenetische Veränderungen in den Gelenken oder dem umgebenden Gewebe eine Rolle spielen, und mAbs könnten entwickelt werden, um gezielt auf diese epigenetisch regulierten Prozesse abzuzielen.

Die Kombination von Epigenetik und monoklonalen Antikörpern bietet zahlreiche innovative Möglichkeiten in der Tiermedizin. Durch das gezielte Ansprechen von epigenetisch regulierten Krankheitsprozessen können mAbs effizienter und präziser eingesetzt werden. Epigenetische Modifikatoren könnten zudem als Verstärker der Antikörpertherapie dienen und so die Behandlungsergebnisse verbessern. Auch die Optimierung der mAb-Produktion durch epigenetische Regulierung könnte eine Schlüsselrolle spielen, um Kosten zu senken und die Wirksamkeit der Therapie zu maximieren.

Zusammenfassung: 

Solensia könnte den Weg für weitere Entwicklungen im Bereich der monoklonalen Antikörper für Tiere ebnen. Durch die gezielte Wirkweise und das geringere Risiko für systemische Nebenwirkungen könnten mAbs wie Solensia in Zukunft eine immer größere Rolle in der Behandlung von chronischen und entzündlichen Erkrankungen bei Tieren spielen.

 Solensia (Frunevetmab) stellt ohne Frage eine wichtige Innovation dar. 

Es bietet eine wertvolle Möglichkeit, die Lebensqualität von betroffenen Tieren zu verbessern, indem es ihnen Beweglichkeit und Schmerzfreiheit zurückgibt. Doch sollte man sich bewusst sein, dass eine reine Schmerzunterdrückung ohne die Bekämpfung der Ursache problematisch sein kann. Der Gelenkverschleiß könnte sich weiter verschlimmern, da der fehlende Schmerz die Bewegung fördert, während der Knorpelabbau fortschreitet.

Um dies zu verhindern, ist es ratsam, Aktivkollagen von TanzTatze parallel einzusetzen. Es unterstützt den Knorpelaufbau und behandelt die Ursache des Gelenkverschleißes. Diese Kombination – Schmerzunterdrückung durch Solensia für mehr Bewegung und Knorpelregeneration durch Aktivkollagen – stellt eine ganzheitliche Lösung dar, die sowohl die Symptome als auch die Ursache der Krankheit angeht. Nur so kann langfristig eine nachhaltige Verbesserung der Gelenkgesundheit erzielt werden, ohne das Risiko, die Krankheit zu verschlimmern.

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