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Weideschnupfen beim Pferd

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🌾 Wenn der Sommer nicht nur Sonne bringt

Die Weidesaison ist für viele Pferde das Highlight des Jahres: saftiges Gras, warme Sonnenstrahlen auf dem Fell, Freiheit, Bewegung, Zufriedenheit. Doch nicht jedes Pferd kann diesen Sommerluxus unbeschwert genießen. Manche beginnen zu niesen, zeigen klaren Nasenausfluss oder reiben sich unruhig die Nase – leise Signale, dass etwas nicht stimmt. Was zunächst harmlos wirkt, kann sich als Weideschnupfen entpuppen – auch bekannt als Sommerschnupfen.

Was das genau ist? Eine meist allergische Reaktion, die das Wohlbefinden deines Pferdes stark beeinträchtigen kann – körperlich wie seelisch.

Wenn die Nase plötzlich rebelliert

Du kennst dein Pferd. Und du spürst sofort, wenn sich etwas verändert. Vielleicht schnaubt es öfter, ist im Gesicht unruhiger, hat wässrigen Nasenausfluss. Besonders auffällig: Die Symptome treten nur auf der Weide auf oder verstärken sich dort. Oft wird vermehrt geniest, die Nüstern wirken gerötet oder jucken. All das sind typische Anzeichen für Weideschnupfen – eine Überreaktion des Immunsystems auf Umweltreize wie:

  • Pollen (Gräser, Bäume, Kräuter)
  • Pilzsporen im feuchten Gras
  • Gnitzen, Mücken oder Fliegen
  • Staubpartikel oder Gase aus dem Boden

Die Schleimhäute schwellen an, entzünden sich – und das Pferd fühlt sich schlicht unwohl. Anders als bei einer klassischen Erkältung handelt es sich dabei nicht um eine Infektion, sondern um eine Art „Heuschnupfen des Pferdes“.

Allergie oder doch was Ernstes?

Bei mildem Verlauf ist der Weideschnupfen vor allem eines: lästig. Doch wenn dein Pferd über mehrere Tage hinweg Symptome zeigt, hustet, müde wirkt oder gar Fieber bekommt, solltest du aufmerksam werden. In solchen Fällen kann sich eine sekundäre Infektion oder gar eine chronische Entzündung der Atemwege entwickeln. Die Diagnose braucht hier Fingerspitzengefühl: Dein Tierarzt wird das Pferd genau abhören, eine Sekretprobe untersuchen oder – bei Bedarf – endoskopisch die Atemwege begutachten.

🌿 Was wirklich hilft – sanfte Maßnahmen mit großer Wirkung

Die gute Nachricht: Du kannst deinem Pferd helfen – sanft, natürlich und nachhaltig.

✅ 1. Weidemanagement

Insekten wie Gnitzen sind besonders in der Dämmerung aktiv. Pollen fliegen morgens am stärksten. Daher: Später auf die Weide, früher wieder rein. So senkst du die Belastung effektiv.

✅ 2. Schutz mit System

Eine gut sitzende Fliegenmaske mit Nasenschutz schützt vor Insektenstichen und Pollenflug. Achte auf atmungsaktive, feine Materialien – dein Pferd wird es dir danken.

✅ 3. Inhalieren mit Salz

Regelmäßiges Inhalieren mit isotonischer Kochsalzlösung hilft, Schleimhäute zu beruhigen und Schleim zu lösen. Einfach, effektiv und wohltuend.

✅ 4. Heilkräuter im Trog

Kräuter wie Thymian, Fenchel oder Efeu wirken schleimlösend und reizlindernd. In Absprache mit Tierarzt oder Tierheilpraktiker kannst du eine gezielte Kräuterkur füttern – oft schonend und wirkungsvoll.

✅ 5. Immunsystem stärken

Was von innen kommt, wirkt oft am stärksten: Zink, Omega-3-Fettsäuren und pflanzliche Immunbooster wie Echinacea helfen, das Immunsystem zu stabilisieren – gerade bei Pferden, die jedes Jahr betroffen sind.

🚫 Was du vermeiden solltest

Starke Medikamente wie Kortison sollten immer die Ausnahme sein. Sie wirken kurzfristig, können aber langfristig Nebenwirkungen haben. Besser ist es, Ursachen zu vermeiden und den Körper gezielt zu unterstützen.

🩺 Wenn’s ernst wird: rechtzeitig handeln

Bleibt der Schnupfen über Wochen bestehen, wird der Nasenausfluss gelblich oder schleimig, kommt Husten oder Fieber hinzu, solltest du tierärztlich abklären lassen, ob eine bakterielle Infektion oder chronische Atemwegserkrankung vorliegt. Je früher du handelst, desto besser sind die Heilungschancen.

Extra-Tipps von der Tierärztin

Dr. vet.med. Beatrice Dülffer-Schneitzer

So erkennst du, was wirklich hinter dem Nasenausfluss steckt

Nicht jeder Nasenausfluss ist gleich – und die Farbe und Konsistenz können wertvolle Hinweise darauf geben, worum es sich handelt und wann es ernst wird:

  • Klarer, wässrig-schleimiger Ausfluss: meist viral oder allergisch bedingt – typisch bei Weideschnupfen
  • Gelblicher, zäher Schleim: weist auf eine bakterielle Infektion hin
  • Gelblich-grüner, eitriger Ausfluss: ebenfalls oft bakteriell, ggf. mit Beteiligung der Nebenhöhlen
  • Grünlich mit Futterbeimengungen: Achtung! Das kann auf eine Schlundverstopfung hinweisen – ein Notfall, der sofort tierärztlich versorgt werden muss

🧡 Was du deinem Pferd Gutes tun kannst – weitere Empfehlungen der Tierärztin

Neben dem Weidemanagement und den natürlichen Maßnahmen zur Linderung von Weideschnupfen gibt es noch einige bewährte tierärztliche Empfehlungen für den Alltag:

1. Sanfte Reinigung der Nüstern

Spüle die Nüstern deines Pferdes regelmäßig mit lauwarmem Kamillentee. Das beruhigt gereizte Schleimhäute. Danach kannst du eine dünne Schicht Heilsalbe auftragen, um die Haut vor Austrocknung zu schützen.

2. Inhalieren mit Kräutern oder ätherischen Ölen

Verwende Kamillenblüten, Pfefferminzblätter oder ein paar Tropfen Thymianöl im Inhalator, um festeres Sekret zu verflüssigen. Das hilft dem Pferd, abzuschnauben und erleichtert das Atmen.

3. Staub vermeiden – Stallmanagement ist Atemwegsschutz

  • Heu bedampfen statt trocken füttern
  • Stallgasse vor dem Fegen anfeuchten, um Staubaufwirbelung zu vermeiden
  • Auf gute Luftzirkulation im Stall achten

4. Achte auf Pflanzen, die Allergien auslösen können

Manche Pflanzen lösen häufiger allergische Reaktionen aus. Eine Auflistung dazu findest du z. B. in Fachblogs oder bei spezialisierten Tierärzten. Wenn du weißt, worauf dein Pferd reagiert, kannst du gezielt die Weide anpassen.

🌿 Heilpflanzen, die helfen können – ein Überblick

Diese Pflanzen haben sich in der natürlichen Atemwegsunterstützung bei Pferden besonders bewährt:

  • Spitzwegerich: lindert Hustenreiz und beruhigt Schleimhäute
  • Salbei: wirkt antiseptisch und entzündungshemmend
  • Eibisch (Blätter, Wurzel, Blüten): besonders reich an Schleimstoffen
  • Pfefferminze: befreit verschleimte Atemwege, antibakteriell
  • Kapuzinerkresse: stärkt das Immunsystem bei allergischem Husten
  • Anis: schleimlösend und auswurffördernd
  • Hagebutte: Vitamin-C-reich, unterstützt das Immunsystem

👉 Viele dieser Heilpflanzen kannst du als Kräutermischung über das Futter geben, in Absprache mit deinem Tierarzt oder Tierheilpraktiker.

Fazit: Ein achtsamer Blick sagt mehr als jedes Labor

Weideschnupfen ist kein Drama – aber ein deutliches Signal, dass dein Pferd Unterstützung braucht. Wenn du frühzeitig eingreifst, die Haltung anpasst, sanfte Maßnahmen ergreifst und das Immunsystem stärkst, kannst du deinem Pferd helfen, den Sommer wieder zu genießen.

Denn genau darum geht’s doch: Freude an der Freiheit, Gesundheit auf der Weide und ein Pferd, das sich rundum wohlfühlt.

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