Braucht deine Katze Vitamin C – oder macht der Körper das selbst?
Der Morgen war schon voll im Gange: Kinder zur Schule, Laptop auf, deine Katze rollt sich leise schnurrend neben dem Schreibtisch zusammen. Ein paar Streicheleinheiten, ein prüfender Blick: frisst sie gut, wirkt ihr Fell lebendig? Genau dieses Bauchgefühl, „ich will alles richtig machen“, möchte man bestätigt bekommen. Und da wurden wir befragt, ob zusätzliches Vitamin C nötig ist, damit Kollagen besser vom Körper aufgenommen wird. Unsere Antwort: Aktivkollagen wirkt bei Katzen auch ohne extra Vitamin C. Wer die Versorgung dennoch „natürlich“ unterstützen möchte, kann das tun. In diesem Artikel zeigen wir, welche Möglichkeiten es dafür gibt.
Viele Katzen können Vitamin C selbst bilden – doch bei Stress, chronischen Erkrankungen oder Leberproblemen reicht das oft nicht mehr aus. Lese hierzu mehr in unserem Blog Vitamin C und Kollagen bei Katzen.
In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf folgende Themen:
- welche natürlichen Mini-Quellen (z. B. Hagebutte, Brokkoli) Katzen gut vertragen,
- wie wenig wirklich sinnvoll ist,
- wie Vitamin C als Cofaktor die Kollagensynthese begleitet und warum Aktivkollagen in der Rekonvaleszenz so gut in den Napf passt,
- und wann du besser kurz mit dem Tierarzt Rücksprache hältst.
Mit einfachen, sicheren Schritten, kannst du das Wohlbefinden deiner Katze langfristig unterstützen.
Lebensmittel, die die Vitamin-C-Produktion unterstützen
Anstatt Vitamin C direkt zu supplementieren (was in hohen Dosen zu Verdauungsproblemen führen kann), ist es oft sinnvoller, die körpereigene Produktion durch die Ernährung zu unterstützen. Hier sind einige Nährstoffe und Lebensmittel, die dabei helfen können:
1. Hochwertiges Protein
Die Synthese von Vitamin C erfordert bestimmte Aminosäuren, die aus Proteinen gewonnen werden. Eine Ernährung mit hochwertigem Protein ist daher essenziell.
Hochwertige Proteinquellen:
- Fleisch: Huhn, Pute, Rind, Fisch (in Maßen)
- Innereien: Leber, Herz (in kleinen Mengen)
- Hydrolysiertes Kollagen
2. Kupfer
Kupfer ist ein wichtiger Cofaktor für Enzyme, die an der Vitamin-C-Synthese beteiligt sind.
Kupferquellen:
- Leber: Enthält eine hohe Konzentration an Kupfer, sollte aber nur in kleinen Mengen gefüttert werden, um eine Überdosierung zu vermeiden.
- Fisch: Einige Fischsorten enthalten Kupfer.
3. Eisen
Eisen ist ebenfalls ein wichtiger Cofaktor für Enzyme, die an der Vitamin-C-Synthese beteiligt sind.
- Fleisch: Rotes Fleisch ist eine gute Eisenquelle.
- Leber: Enthält auch Eisen.
4. Präbiotika und Probiotika
Ein gesunder Darm ist wichtig für die Aufnahme von Nährstoffen und die allgemeine Gesundheit, was indirekt die Vitamin-C-Produktion unterstützen kann.
- Probiotika: Können als Nahrungsergänzungsmittel gegeben werden.
- Präbiotika: Finden sich in geringen Mengen in bestimmten Gemüsesorten (siehe unten).
5. Gemüse (in kleinen Mengen)
Obwohl Katzen Fleischfresser sind, können kleine Mengen bestimmter Gemüsesorten positive Auswirkungen haben. Sie liefern nicht direkt Vitamin C, sondern können andere wichtige Nährstoffe und Ballaststoffe liefern, die die Darmgesundheit fördern.
Geeignete Gemüsesorten für Katzen (gekocht und püriert):
- Brokkoli: Enthält Antioxidantien und Ballaststoffe. Kurz gedämpft, sehr fein gehackt, 1–2 g, 2–3×/Woche.
- Karotten: Enthält Beta-Carotin, das in Vitamin A umgewandelt wird.
- Grüne Bohnen: Enthält Ballaststoffe.
- Kürbis: Gut für die Verdauung.
Wichtig: Gemüse sollte nur einen sehr kleinen Teil der Katzenernährung ausmachen (maximal 5-10%) und immer gekocht und püriert werden, um die Verdaulichkeit zu verbessern.
Weitere Natürliche Vitamin-C-Helfer (mini-Mengen!)
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Hagebuttenpulver (bio, 100 % Frucht)
➜ 1 Messerspitze (≈ 1/16–1/8 TL) täglich für eine 4–5 kg Katze.
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Acerola-Pulver (bio, schonend getrocknet)
➜ Sehr vorsichtig: 1 Prise (≈ 1/16 TL) 2–3×/Woche.
Hinweis: sehr säurehaltig – wirklich wenig davon. -
Sanddorn-Mark (pur, ungesüßt)
➜ 2–3 Tropfen ins Nassfutter, 2–3×/Woche.
Fruchtig-säuerlich, langsam testen. -
Rote Paprika, sehr fein gerieben, roh
➜ 1–2 g (haselnussgroß), 2–3×/Woche.
Tipp: unter stark duftendes Futter mischen. -
Frische Leber (Huhn/Rind)
➜ 5–10 g ein- bis zweimal/Woche (nicht täglich!).
Liefert etwas Vitamin C plus A/B-Vitamine. Wichtig: Überversorgung mit Vitamin A vermeiden.
Nicht geeignet für Katzen: Zitrusöle/-schalen, Trauben, Rosinen, Zwiebel, Knoblauch, gesüßte Fruchtpürees, Xylit.
Wann eine Supplementierung mit Vitamin C in Betracht gezogen werden sollte
In bestimmten Fällen kann eine Vitamin-C-Supplementierung sinnvoll sein. Dies sollte jedoch immer in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen.
Generelle Indikationen für eine Supplementierung:
- Schwere Erkrankungen: Bei schweren Infektionen oder anderen Erkrankungen, die das Immunsystem stark belasten.
- Nach Operationen: Um die Wundheilung zu unterstützen.
- Bei älteren Katzen: Wenn Anzeichen eines Vitamin-C-Mangels vorliegen.
Warum Kollagen rund um OPs wichtig ist
Wenn der Körper repariert, braucht er stabile Bausteine. Kollagen ist das Fundament von Haut, Sehnen und Bindegewebe. Aktivkollagen bringt diese Peptide in gut verträglicher Form direkt in den Napf – einfach untermischen, fertig. So begleitest du die Heilung deiner Katze durchdacht und alltagstauglich.
Praxis-Plan: 1–2 Wochen vor der OP beginnen → OP-Tag aussetzen → danach mit Mini-Portionen behutsam erneut einführen.
Was Kollagen bewirkt:
- Gewebeaufbau & Wundheilung: Kollagen ist das strukturelle Grundgerüst von Haut, Faszien, Sehnen und Bändern. Nach einem Eingriff brauchen Fibroblasten genau diese Bausteine, um stabiles Gewebe aufzubauen.
- Narbenqualität & Elastizität: Eine gut versorgte Kollagenmatrix kann die Gewebeorganisation und Elastizität der Narbe unterstützen.
- Sehnen, Bänder, Kapseln: Bei orthopädischen OPs (z. B. Kreuzband/Patella) profitieren kollagenreiche Strukturen von hochwertigem Eiweiß in der Rekonvaleszenz.
- Schon im Alltag spürbar: Ausreichend leicht verdauliches Protein ist für Katzen essentiell – gerade in Phasen erhöhten Bedarfs (OP, Heilung, Stress).
Warum Aktivkollagen?
- Spezifisches Peptidprofil: Liefert die typischen Kollagen-Aminosäuren (Glycin, Prolin, Hydroxyprolin) in Peptid-Form – gut löslich, gut mischbar, neutral im Geschmack (akzeptanzfreundlich für mäkelige Katzen).
- Ohne Zusätze: Pur und frei von Aroma- oder Füllstoffen – ideal, wenn nach OPs möglichst „sauber“ gefüttert werden soll.
- Wissenschaftlich gedacht, alltagstauglich dosierbar: Entwickelt, um die körpereigene Kollagenstruktur über die Ernährung zu unterstützen – als Kur oder langfristig.
Wichtig: Aktivkollagen ist kein Medikament und ersetzt nicht die tierärztliche Therapie. Bei Vorerkrankungen (v. a. Nieren, Leber) Dosierung & Einsatz mit dem Tierarzt/Tierheilpraktiker:in abstimmen. Eine Überdosierung von Vitamin C kann zu Verdauungsproblemen wie Durchfall führen. Daher ist es auch hier wichtig, die Dosierungsempfehlungen des Tierarztes genau zu befolgen.
Ein Blog von Laura Hausmanns
Referenzen:
Merck Veterinary Manual: Rolle von Vitamin C in der Wundheilung (Hydroxylierung von Prolin/Lysin → Kollagensynthese)
Tufts Cummings (Petfoodology): Katzen/Hunde benötigen keine diätetische Vit-C-Zufuhr (Eigensynthese); Hinweise zu möglichem Oxalat-Risiko bei Überversorgung.
Peer-review (PubMed): „Vitamin C in Health and Disease: A Companion Animal Focus“ – Übersicht zu Vit-C-Synthese bei Hund/Katze und physiologischen Funktionen.
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